Glaarkshouse

Ein Neuseeländer, eine Schottin und einige Malteser.

Werbeanzeigen

„Malta. Douze points.“ Und englische Sprachreisen. Das sind so ungefähr die ersten Assoziationen die ich zu diesem kleinen Inselstaat im Mittelmeer finde. Als unsere Freunde (Peters Freund aus Neuseeland und dessen Freundin aus Schottland) zur Hochzeit auf die Insel einladen, sagen wir ohne zu zögern zu und buchen gleich einen Flug für eine ganze Woche. Denn wenn wir schon einmal da sind, können wir uns auch ein wenig umsehen. Dass die Hochzeit genau auf meinen 40. Geburtstag fallen soll, stört mich wenig. Wir nehmen doch die Feste wie sie kommen. 
Auch zwei unserer Freunde aus München reisen mit – zumindest für den ersten Teil der Reise – und so mieten wir uns vorab gemeinsam ein Appartement in dem kleinen Dörfchen Mgarr an der Westküste der Insel, wo am Gneijna Beach die kleine Trauung stattfinden soll. Mgarr ist etwa 45 Minuten vom Flughafen Valletta entfernt und wenig touristisch, so wenig, dass man vergeblich nach einem Hotel suchen wird.

Mitte Oktober starten wir also unseren Kurztrip, der für uns ganz besonders ist, weil er die erste Flugreise mit unserer kleinen Tochter – gerade ein Jahr alt – ist. Ein wenig aufgeregter als sonst vor einem Flug und erleichtert weil Frida die meiste Zeit entspannt schläft, erreichen wir nach zweieinhalb Stunden den Airport Valletta und erfreuen uns – aus dem kalten München kommend – an der angenehmen Wärme und dem Sommer-Gefühl, unterstützt durch die vielen Palmen die uns am Flughafen begrüßen.
 Die holprige Taxifahrt über die nicht ganz so guten Straßen führt uns schon gleich über einen Großteil der Insel und wir bekommen einen ersten Eindruck: mediterran, karg, angenehm schrabbelig … irgendwie gut.

Unser Appartement wirkt nicht wirklich einladend, doch da wir gar keine Auswahl hatten in Mgarr wird kein Gedanke daran verschwendet. Wir haben auch nicht viel Zeit, denn die gesammelten Hochzeitsgäste treffen sich gleich am Abend zu einem ersten Get-Together in einem gemieteten Farmhaus in den Hügeln von Mgarr. Wir fünf gehen zu Fuß und lernen die größte Schwierigkeit Maltas kennen, zumindest eine Schwierigkeit mit Kleinkind: die Gehwege und Straßen der gesamten Insel sind ein wenig in die Jahre gekommen und wir bugsieren unseren Buggy nur mit viel Mühe durch die holprigen Straßen. Aber gut, Frida hat Spaß an der Schaukelei und wir sind froh, dass unsere Tochter vor ein paar Wochen zu laufen begonnen hat und schon den ein oder anderen Fußweg an der Hand gehen will.

Die Hochzeit, die insgesamt drei Tage dauern soll, ist perfekt organisiert – und mehr als entspannt. Das Brautpaar legt wenig Wert auf Etikette oder schickes Gedöns, es geht vielmehr um das Wiedersehen, das Zusammensein, entspanntes Biertrinken, eine lockere Zeremonie am Strand in Flipflops, mit Dudelsack und meinem Mann (!!!) als Zeremonienmeister, einen Ausflug nach Valetta zu einem gemütlichen Lunch in einem einfachen Fischrestaurant – und diversen Treffen im Farmhaus bei Pizza und selbst gemixten Drinks – also ganz nach unserem Geschmack.

Nach vier Tagen löst sich die Hochzeitsgesellschaft langsam auf und wir als kleine Familie ziehen um an die Ostküste der Insel – nach San Giljan, wo wir für weitere drei Tage ein kleines Hotel und ein Auto gemietet haben.
 Schön ist unser Hotel – weniger schön ist die Tatsache, dass es sich mitten im Ausgehviertel der Insel befindet und der Strand, den wir auf der Karte vorab ausgemacht hatten in Realita winzig ist und von lauter Party-Musik beschallt wird. In unserem Alter – ja, ich bin inzwischen still und heimlich 40 geworden – und mit Kleinkind wirken wir hier vermutlich etwas verloren, doch am Rand von San Giljan finden wir auch ein paar ruhige Ecken sowie Spielplätze und erkunden mit dem Auto ein wenig die Insel, zum Beispiel die schöne Altstadt von Medina. 
Zwischendurch gönnen wir uns viel Ruhe, nutzen Fridas Mittagsschlafzeit für einen Nap und kommen irgendwie gar nicht wirklich dazu, noch mehr von Malta zu sehen. 
Dennoch können wir sagen, dass wir als kleine Familie sehr schöne und entspannte Tage dort verbracht haben und sind dankbar, dass wir aufgrund einer entzückenden Hochzeit diesen kleinen unbekannten Inselstaat kennenlernen durften.

Malta: cinque points.

Werbeanzeigen

Werbeanzeigen