Glaarkshouse

Ankunft. Advent. Und Alltag. In Agonda. Endlich Reiseferien!

Agonda. Das ist für fast jeden, der mit dem Fahrzeug nach Indien fährt ein Begriff. Das ist, so sagt man, der Overlander-Stellplatz schlechthin. Das ist der Strand in Goa. Der Strand in Indien. Wenn auch Goa eigentlich nicht Indien zu sein scheint. Sagen wir mal: Indien Light.

Naja, jedenfalls taucht Agonda in fast jedem Reisebericht des klassischen Hippie-Trails einmal auf. Und so sind schließlich auch wir hier gelandet. Wenn auch mit einer Vorahnung, dass der Strand bestimmt nicht mehr das ist, was er vor 20 Jahren oder noch früher gewesen sein muss. Uns wurde berichtet, dass sich hier zur Weihnachtszeit in manchen Jahren bis zu 30 Fahrzeuge – VW Busse, MAN Trucks, Sprinter und auch Unimogs – Stoßstange an Stoßstange, festivalmäßig versammelt hatten. Die Ansichten über die genaue Anzahl der Overlander weichen allerdings stark voneinander ab, abhängig von der Tageszeit und der Anzahl der Kingfisher Biere, die an dem jeweiligen geselligen Abend vernichtet werden. Wir bleiben aber auf jeden Fall skeptisch.

Nach einer nicht wenig anstrengenden Fahrt über vier Tage von Mumbai Richtung Süden sind wir also eines Nachmittags hier „gestrandet“ – zunächst wohl ein wenig ernüchtert, nachdem wir kurz zuvor unglaublich schöne Wochen an den einsamen Traumstränden des Oman verbracht hatten. Doch nach einer geruhsamen Nacht und ausgiebig Schlaf konnten wir in der Früh doch bald die Vorzüge des Agonda Beach erkennen:
Der relativ wenig touristische Strand – fernab des „Yoga-Ballermanns“ Palolem – bietet Overlandern viel Platz und viel Schönes. Das eigentliche Dorf Agonda ist nochmal ein Stück entfernt und doch ist man nah genug, um mal eben zu Fuß oder mit dem Radl frische Brötchen beim örtlichen Bäcker zu holen. Aber das Beste ist: das Bier bringt der indische Getränkemann jeden morgen vorbei. Wasser natürlich auch!

Und so beschließen wir, da wir ja nicht unter Zeitdruck stehen, eine kleine Auszeit von unserer Reisen zu nehmen – endlich „Reiseferien“ sozusagen! Und das mit den Ferien haben sich auch unsere Freunde in Deutschland gedacht! Spontan kommen Bea, Luis, Markus, Paul und Tatjana nach Agonda! Wunderbar! Und so wird schnell ein Guesthouse gebucht, gerade mal 30 Meter vom Glaarkshouse entfernt. Die (Vor-)freude ist riesig!

Nun dauert es aber erst ein paar Tage bis wir hier so richtig „ankommen“ – sind wir es doch mittlerweile gewohnt, meist nach drei bis vier Tagen aufbrechen zu müssen, spätestens wenn der Wassertank leer ist. Aber eigentlich ist das „Ankommen“ hier gar nicht so schwer: Wir genießen es, uns nicht um den nächsten sicheren Schlafplatz oder die nächste Route kümmern zu müssen. Wir genießen es, nicht jeden Morgen alles fahrbereit bzw. stoßfest verriegeln zu müssen und richten uns vor dem Glaarkshouse so richtig gemütlich ein: mit einer komplett eingerichteten Außenküche aus unseren Därr Sandblechen ;-) und einem Grill aus Hasengittern sowie viel Zeit und Hingabe bei der Zubereitung von den herrlich frischen, lokalen Lebensmitteln.

Es ist großartig, dass es hier im Dorf alles gibt was man braucht: exotische Früchte, bestes Gemüse, frisch gefangenen Fisch, Brot mit Biss … und noch vieles mehr. Wir genießen es auch sehr, uns nach einigen Monaten in hauptsächlich muslimischen Ländern endlich mal wieder „frei“ bewegen zu können. Der 3 km lange Sandstrand eignet sich hervorragend zum Laufen, Schwimmen, Beachballspielen … und die endlich wieder mögliche Yogapraxis.

Wir lesen natürlich auch viel und bereiten uns mit Hilfe von unzähligen Lonely Planets, Karten und Webseiten auf die bestimmt herausfordernde Weiterreise vor. Und jeden Abend wieder bewundern wir diesen beeindruckenden Sonnenuntergang von Agonda Beach. Kurzum: wir genießen das Sein. Das Sein, wie wir es wahrscheinlich in dieser Form noch nie erlebt haben: Wir haben keine laufenden Projekte an die wir denken müssen, keine Wohnungen oder Verpflichtungen um die wir uns kümmern müssen, keine Termine an die wir uns halten müssen. Es gibt nur das Hier und Jetzt. Doch dies mit Pauken und Trompeten! Ein neues, aber unglaublich spannendes Gefühl!

Der Strand von Agonda, übrigens seit unserer Ankunft nur von vier weiteren Overlandern, dafür aber von unzähligen Kühen, Pferden, Affen, Hunden, Hängebauchschweinen und einem wilden Leoparden (!) besucht, ist also aktuell wirklich ein kleines paradiesisches Fleckchen und bestens geeignet für eine geruhsame, besinnliche, weihnachtliche Auszeit. Wir verbringen sehr schöne Abende mit Andrea und Amanda, Manu und Heiko, Armin und Lydia, Astrid, Walter, Michi und Katha, Oli und Anika, Hilde … und vielen vielen mehr. Nur der Gedanke an Kälte, Tannenbäume, Schnee und Glühwein scheint ein wenig schräg!
Ein herzliches Dankeschön dennoch, Mama Glas und Elisabeth, für das herrliche Weihnachtspaket! Wow! Die Plätzchen und Pralinen sind ein Traum. Mal sehen, ob sie die Zeit bis Weihnachten überstehen!

Und wenn unser Besuch dann am Jahresende wieder zurück nach Deutschland fliegt, ist es auch für uns wieder an der Zeit, den Motor zu starten und das Glaarkshouse an neue, spannende Orte zu versetzen. Es gibt noch so vieles zu entdecken! Wir freuen uns schon riesig!

Bis dahin wünschen wir euch allen eine wunderschöne Weihnachtszeit!
Ihr Zuhause fehlt uns natürlich sehr,
doch wir haben euch im Herzen feste mit dabei!

Wir schicken euch ganz viel Sonne und Wärme ins winterliche Deutschland!
Fröhliche Weihnachten wünschen euch Peter und Jen aus dem Glaarkshouse.

GoaAgonda / South Goa Abschied von Kalimero Frühstückspapaya Frühstückspapaya Glaarkshouse-Terasse Glaarkshouse am Strand Morgenbesuch Holy Cows Yoga in der Früh Maintenance Markt in Chaudi Tanken Mirror Sunset in Agonda Fishermen's Friends Cappo Darama Twowheeler 1. Advent Blow Horn Please Palolem Palolem Palolem Palolem Palolem Maintenance Dinner Heya! Sunset BBQ Stockbrot 1. Advent Shopping Frühstück Dosa Frühstück in Chaudi Lunch Lunch BBQ Koriander Click! Frisbee Frisbee Weihnachtsbesuch FCB

 

 

 

 

10 Kommentare

  1. Wow, ein herrlicher Platz für Reiseferien und für ein Weihnachtsfest mit Freunden. Auch wenn ich mir gut vorstellen kann, dass Gedanken an Glühwein und Weihnachtsbäume seltsam sind. Wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr und weiterhin viel Freude an Eurer Reise.

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  2. Bea

    Dank Euch beiden für die Einladung und Markus, Tatjana, Luis und Paul für kurzweilige zwei Wochen. Die Bilder wecken Erinnerungen und Rückkehr-Lust an einen Platz in den ich mich wirklich verliebt habe…
    Euch beiden alles Gute für die Weiterreise, viele weitere Begegnungen mit symphatischen Menschen und schöne Stellplätze. Und vergesst nicht Bescheid zu geben, wenn ich wieder vorbeikommen darf. See you…

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    • Liebste Bea,
      Danke! Du erwischst uns gerade im Rama. Wir danken euch auch für euren Besuch … dass ihr den weiten Weg auf euch genommen habt.
      Es war wunderschön mit euch und wir denken auch so gerne an die tollen Tage zurück!
      So langsam machen wir uns auch parat, Einkauf, Internet-Hygiene, Großputz im und ums Glaarkshouse, Routenplanung, etc.
      Wir werden am Sonntag aufbrechen Richtung Hampi!
      Wir sehen uns. Irgendwo. Bald!

      Herzlich, Jen + Peter

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  3. Pingback: Truck Stop - Reisedepeschen

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