Glaarkshouse

Verzaubert. Verheiratet. Wedding in Venice.

Um gleich mit dem Resultat anzufangen: Wir sind verheiratet! Und es war ein wundervoller, glücklicher … ja, ein verzauberter Tag!

Und wir waren beide kaum nervös! Nun, fast nicht! Bis zum Abend davor. Dann kam sie. Die Nervosität. Warum bekommt man am Abend vor der Trauung so viele gut gemeinte Nachrichten! „Viel Glück morgen!“, „Wird schon schiefgehen!“, „Ich denke an dich!“, „Good luck, mate!“ …

Bis zum Abend davor war ich mir gar nicht darüber im Klaren, dass man für eine standesamtliche Trauung Glück braucht! Und auf einmal schossen mir allerlei Fragen durch den Kopf: Kann da etwas schief gehen? Was kann da schief gehen? Wir haben uns im Datum geirrt und sollten schon am 14. April hier gewesen sein? Der Standesbeamte taucht nicht auf und die ganze Bürokratie im Vorfeld war umsonst! Oder: wir haben nicht alle erforderlichen Dokumente dabei, Pässe, Ehefähigkeitszeugnis, Geburtsurkunden – und was einem italienischen Standesamt am Morgen der Trauung noch so kurzerhand einfallen könnte. Innerlich war ich auch schon darauf eingestellt, dass wir doch eigene Trauzeugen brauchen oder dass alle möglichen „Trauzeugen-Opfer“, die Angestellten des Standesamtes schon beim Mittagessen sind und wir deshalb erst in einer Woche unsere Ehe schließen können.

Und dann tauchte die sehr viel existenziellere Frage auf: „Sagt die Jen auch wirklich „Ja“!?“ Bekommt sie in letzter Sekunde doch noch kalte Füße? Die Frage meiner am Vorabend noch zukünftigen Frau „Peter, du sagst da morgen schon „Ja“, oder?“ hat dann auch nicht wirklich zu meiner Entspannung beitragen! Und auf einmal war ich sehr nervös! Aber dann dachte ich mir, diese „in letzter Sekunde platzt die Hochzeit“- Geschichten gibt’s doch wohl nur bei Hank Moodys Exfrau „Karen“ in Californication, als der Überraschungsgast die Hochzeit crashed! Also locker bleiben!

Und so sind wir an unserem Hochzeitstag in einer italienischen Hotel-Suite irgendwo in Venedig aufgewacht ­– komplett verwirrt, weil das Bett viel zu groß war, das Brummen des Kühlschranks unter uns gefehlt hat, und das Wackeln des ganzen Autos, wenn der erste ins „Bad“ geht, einen nicht wieder in den Schlaf geschaukelt hat. Aber die Sonne schien schon morgens satt. Von draußen hörte man die kleinen Motorboote und immer mal wieder einen Gondoliere vorbei rudern. Die Stimmen, die sich so herrlich widerhallend in den engen Gassen fangen, bedeuteten uns „heute ist endlich Hochzeitstag!“. Und dann nahm alles seinen Lauf: meine zukünftige Frau sieht mehr als umwerfend aus. Ich denke mir mal wieder „Glückspilz!“ Wir verlassen das Hotel zu Fuß. Um Punkt 12 Uhr, also eine halbe Stunde zu früh, sind wir am Standesamt. Wir fragen nach, ob wir uns anmelden müssen, ob wir hier richtig sind. Wir sitzen im Vorzimmer. Im Hauptzimmer findet gerade eine andere Trauung statt. Der Ehemann ist beim Reingehen sehr blass. Die Ehefrau sehr geschminkt. Darunter wahrscheinlich auch sehr blass. Nervosität bei der Trauung ist also normal. Ich bin es auch wieder. Vielleicht immer noch! Mir ist warm. Meine zukünftige Frau wirkt nervös. Man hört die Stimmen von der gerade vollzogenen Trauung. Mehrere Kameras klicken mehrmals pro Sekunde. Ich denke „Gott sei Dank sind nur wir beide hier!“

Ich richte meinen Blick nach oben. Ich sehe vier Gestalten. Ich denke nichts. Ich schaue meine zukünftige Frau an. Sie lächelt! Ihr Gesicht erstarrt! Die vier Gestalten lachen! Ich denke „Die 4 Typen kenne ich! Ich bin doch in Venedig! Die gehören nicht hierher!“ Ich höre mich sagen „OH MEIN GOTT! Was macht Ihr denn hier?” Blöde Frage, ich weiß! Ich sage zu Jen „Wusstest du das?“ Jen antwortet „NEIN!“ Ich muss lachen. Sehr. Bin komplett überrascht. Überwältigt. Überfordert. Wir fallen uns in die Arme. Vier Freunde – Marco*, Marco*, Michele* und Dario* – sind die Überraschungsgäste. Die „Best Men“. Brautjungfern. Trauzeugen. Wedding Crasher. Alles in einem. Die Überraschung ist gelungen. Wir wussten nichts. Danke Jungs! Ihr seid GROSSARTIG!

Marco, Michele, Marco, Pietro, Dario Dinner Canale Grande Kiss Wedding Crasher Kiss II Love in Venice Bridesmaids Love

Und dann wurden wir getraut! Ganz offiziell. Nach italienischen Recht. Und mit der entsprechenden Belehrung, was wir als Mann und Frau für Rechte und Pflichten haben. Ganz schön spannend. Mit vier Trauzeugen. Und wir kannten dann doch alle persönlich.

Und dann durften wir endlich zusammen anstoßen. Tattinger aus Plastikbechern. (Danke Piedro*, Christina* und Ricarda*!) Endlich. Die lang ersehnte Erlösung von der Nervosität. Wir sind verheiratet! Und verzaubert. Der wundervollste Mensch, die umwerfendste Frau und die verrückteste Weltreisende die ich kenne, hat „Ja“ gesagt! Offiziell und amtlich verzaubert sogar.

Danach haben wir einen langen, sehr spannenden und wunderschönen, sehr ausgelassenen Spaziergang gemacht. Es wurde fotografiert. Und gegessen. Und getrunken.

Und drei Stunden später haben sich das junge Brautpaar und die Wedding Crasher zu einem ausgiebigen Dinner getroffen. Sollte ja keiner nüchtern werden. Und so saßen wir die halbe Nacht in einer dieser zahllosen kleinen Gassen Venedigs, die man im Leben nicht wieder findet und haben den wohl besten Fisch gegessen, den die Stadt zu bieten hat und lachten immer noch über die Gesichter, die die Glaarks gemacht haben, als die vier „Brautjungfern“ plötzlich vor ihnen standen. Und dann begann die Hochzeitsnacht …

Danke für das ganze Glück!

* Namen von der Redaktion geändert.

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